it works 1997
AT 1998 / 20 Min. / 35mm / SW
Konzept und Regie: Fridolin Schönwiese
Schnitt: Lotte Klimitschek
Musik: Michael Palm
Gefördert von:
Kunstsektion des Bundeskanzleramtes
Stadt Wien Kultur
Österreichischer Kulturservice
sponsored by IBM und KODAK
Vier behinderte Kinder im Alter von 10 Jahren. Vier filmisch dokumentierte Arbeitsvorgänge. Im visuellen und akustischen Fokus der Kamera stehen Kraftakte. Jedes dieser Kinder vollbringt für sich eine entscheidende Leistung.
it works dokumentiert den Willen etwas zu schaffen und zu vollbringen.
It works: es geht, es geschieht, es gelingt, es arbeitet, es passiert.
Gerald schreibt am Computer. Buchstaben, Silben, Wörter – und schließlich den Satz: „Das Schiff schwimmt über das Meer“. Ein selbstverständlicher Vorgang wird zur gelebten Herausforderung einer Hand mit dem Tastaturwerkzeug.
Lilian krault, taucht und schwimmt. – Der ganze Körper schwingt und kompensiert im rhythmischen Einsatz einen „fehlenden“? Körperteil.
Valentin hört Musik. Seine Erscheinung gleicht einem sensiblen Messinstrument, das gehörte Schwingungen in gestische Sprache übersetzt.
Michael erzählt seiner Mutter die Ereignisse des Schultages. Phoneme und Laute werden zu den kleinsten gemeinsamen Einheiten eines größten spürbaren Interesses aneinander.
Ein gemeinsames (Schul)jahr – Persönliche Normbegriffe müssen relativiert werden; irrationale (Schwellen)Angst und Hilflosigkeit verschleiert die vorbehaltlose und wertfreie Sicht auf den MENSCHEN hinter dem/ mit dem körperlichen und geistigen Handicap. Die Metamorphose in der eigenen Wahrnehmung entsteht in der Bereitschaft sich einzulassen auf ein anderes „Geschwindigkeits“- Denken und – in der „Langsamkeit“ mehr zu entdecken.
Ohne durch pädagogische, soziologische oder ästhetisierende Ansätze das Thema „Behinderung“ auf eine spezielle Schiene zu bringen, konzentriert sich it works auf einen Arbeitsprozess.
Die menschliche Leistung per se und das Wahrnehmungsinstrument Film stehen sich gegenüber.
(Fridolin Schönwiese, 1997)